Meteorströme (Sternschnuppen) kann man auch hören!
Wie das geht, lest Ihr in diesem Beitrag…
So wie in den letzten drei Jahren wird auch dieses Jahr wohl wieder mal die visuelle Beobachtung der Perseiden nicht möglich sein. Wie so oft hier in Ostfriesland sind bei astronomischen Ereignissen die Wolken da…
Aber mit ein paar Geräten, die die meisten Funkamateure oder Kurzwellenhörer eh bei sich rumstehen haben, kann man auch bei bewölktem Himmel die Perseiden oder allgemein einen Meteorstrom live mitverfolgen.
Alles was dazu benötigt wird ist ein PC mit Windows, das Programm Spectrum Lab , und ein Empfänger, der die Frequenz 143.049 MHz empfangen kann. Wichtig ist, das die Betriebsart USB eingestellt werden kann. Bei Funkscanner ist das nicht immer der Fall! Es können natürlich auch Amateurfunk TRX oder SDRs verwendet werden…
Natürlich wird auch eine Antenne benötigt. Am besten eine 2m GP oder eine Disconeantenne.
Jetzt aber erstmal ein kleiner Abstecher!
In Frankreich gibt es seit 2005 ein Weltraumüberwachungssystem mit dem Namen GRAVES. Dieses Radar ist eine Einrichtung des französischen Millitärs. Es dient der Identifikation und Beobachtung niedrig umlaufender Satelliten.
Als “Radarsignal” wird ein CW (Morse) Dauersignal auf der Frequenz 143.050 MHz ausgestrahlt. Und genau dieses Signal machen wir uns bei der Beobachtung (und dem Hören) der Meteore zunutze.
Der Empfänger wird am besten auf 143.049 und der Betriebsart USB eingestellt. USB hat eine größere Bandbreite als CW.
Fällt jetzt ein Meteor in die Erdatmosphäre fängt er durch die Reibungskraft an zu glühen und verglüht schließlich. Dies hat die sogenannten Sternschnuppen zur Folge, die man bei Nacht schön beobachten kann. Eine Sternschnuppe ist also nichts anderes als ein verglühender Meteor. Dieser hinterläßt durch das Verglühen eine Spur von ionisiertem Gas .
Das Dauersignal, welches vom GRAVES ausgestrahlt wird, wird zum einen von dem Meteoriten und zum anderen von dem ionisierten Gas reflektiert. Dieses reflektierte Signal wird durch unsere Antenne wieder aufgefangen. So können wir also den Meteor hören!
Ich benutze für diesen Zweck einen AOR8000 Funkscanner:
Es fallen ununterbrochen Meteore auf die Erde. So kann immer etwas gehört werden. Allerdings gibt es im Jahr mehrere Meteorströme. Diese bringen eine deutliche Erhöhung der Fallrate mit. Die bekanntesten dürfen die Perseiden im August und die Geminiden im Dezember sein. Auch in den Tagen vor und nach einem Maximum können viele Meteore beobachtet werden.
Mit dem Programm Spectrum Lab (oder einem ähnlichen) können diese Meteore auch auf dem Bildschirm sichtbar gemacht werden. Dazu wird der Kopfhörerausgang des Empfängers mit dem Eingang der Soundkarte am PC verbunden. Dann wird das Programm Spectrum Lab gestartet. Und das war es im Prinzip schon…Natürlich können noch die Einstellungen geändert werden, das Programm ist sehr umpfangreich. Aber die Meteore können jetzt schon gesehen werden.
Hier mein Setup:
Für den Empfang wird eine Disconeantenne benutzt. Hier links im Bild:
Jetzt folgen ein paar Screenshots mit den dazugehörigen Audiodateien. Die Meteore sind die unförmigen großen Flecken in der Mitte. Diese “Flecken” zeigen die Frequenz (Tonhöhe) des Meteors und den zeitlichen Verlauf an. Die Streifen links und rechts sind Störungen.
Das Pfeifen in den Audiodateien unter dem Bild sind der (oder die) Meteore, die in dem Screenshot zu sehen sind:
Und so sieht das ganze dann im laufendem Betrieb aus:
Das klingt ganz schön abgefahren! Auf so eine Idee muss man erstmal kommen! Aber cool. Die Sternschnuppensounds würden sich glatt dafür eignen ein Sternschnuppenvideo damit zu hinterlegen. Das habe ich noch nicht gesehen. Aber bitte nicht für dein nächstes Nordlichtvideo. Ich würde so gerne mal ein Nordlichtvideo ohne Musikuntermalung sehen (ohne den Sound abstellen zu müssen). Die meisten haben ja so eine leicht gespenstische Hintergrundmusik. Warum eigentlich? Aber natürlich würde ich Nordlichter noch viel lieber mal in Echt sehen 🙂
Hallo Mirjam.
Die Sounds von den Meteoren würde ich nie bei einem Polarlichtvideo verwenden 🙂
Aber ich finde schon, das diese musikalisch unterlegt werden sollten. Als gespenstisch empfinde ich die Musik auch nicht. Eher dem Ereignis angepasst. Da würde Musik, die in den Charts gespielt wird, nicht zu passen.
Es gibt übrigens Reiseanbieter, die Reisen zu den Polarlichtern anbieten. Mich würde es auch interessieren sowas mal in den nördlicheren Gefilden zu sehen / fotografieren.
Das ist dann schon ein Unterschied zu dem, was man bei uns ab und zu mal bewundern kann.
Schönen Wochenbeginn!
LG
Axel