Brave Browser: Datenschutz trifft auf Geschwindigkeit und KI

Was ist der Brave Browser?

Der Brave Browser ist ein kostenloser quelloffener Webbrowser, der für Nutzer entwickelt wurde, die Wert auf Datenschutz, Sicherheit und Geschwindigkeit legen. Anders als herkömmliche Browser blockiert Brave standardmäßig Werbung und Tracker – das sorgt für ein schnelleres, ungestörtes Surfen.

Brave basiert auf Chromium (der Open-Source-Basis von Google Chrome), funktioniert also ähnlich, verzichtet aber bewusst auf Nutzertracking und personalisierte Werbung.

Offizielle Website von Brave

Die Geschichte von Brave

Der Brave Browser wurde 2016 vom ehemaligen Mozilla-Mitgründer Brendan Eich ins Leben gerufen. Ziel war es, eine Alternative zu den datenhungrigen Standardbrowsern zu schaffen.

  • 2016: Erste Version veröffentlicht
  • 2020: 20 Millionen aktive Nutzer
  • 2021: Start von Brave-Search (eigene Suchmaschine)
  • 2022: Über 50 Millionen aktive Nutzer

Brave ist ein unabhängiges Unternehmen mit Sitz in San Francisco und finanziert sich u. a. über Investoren wie Founders Fund und Pantera Capital.

Die Finanzierung von Brave

Brave verfolgt ein einzigartiges Geschäftsmodell: Statt Nutzer mit personalisierter Werbung zu verfolgen, setzt Brave auf ein optionales Belohnungssystem – die Brave Rewards. Wer möchte, kann „Brave Ads“ aktivieren, also datenschutzfreundliche Werbung anzeigen lassen, die keine persönlichen Daten verwendet.

Ein Großteil der dadurch generierten Einnahmen wird in Form von BAT-Token (Basic Attention Token) an die Nutzer ausgeschüttet. Diese Token können an Webseitenbetreiber oder Content-Creator weitergegeben oder in unterstützten Ländern sogar ausgezahlt werden.

So finanziert sich Brave ohne klassische Werbetracker und gibt gleichzeitig Kontrolle und Wertschätzung an die Nutzer zurück.

 

Die Funktionen von Brave im Überblick

1. Integrierter Werbeblocker – auch auf YouTube

Eines der stärksten Argumente für Brave: Werbung und Tracker werden von Haus aus blockiert – ganz ohne zusätzliches Plugin. Besonders praktisch ist, dass auch YouTube-Werbung (Stand August 2025) größtenteils unterdrückt wird.

Das macht den Browser nicht nur schneller, sondern auch angenehmer im täglichen Einsatz. Nutzer können selbst entscheiden, ob und welche Inhalte geblockt werden.

2. Brave Shields & Datenschutzfunktionen

Die „Shields“-Funktion ist das Herzstück von Braves Datenschutz:

  • Blockiert Werbung und Skripte
  • Erzwingt HTTPS-Verbindungen (HTTPS Everywhere)
  • Verhindert Browser-Fingerprinting
  • Blockiert Drittanbieter-Cookies

Ein übersichtliches Dashboard zeigt, welche Elemente auf einer Website blockiert wurden – für mehr Transparenz.

3. Brave Search – die unabhängige Suchmaschine

Brave Search ist die hauseigene Suchmaschine, die unabhängig von Google arbeitet und keine Nutzerdaten sammelt. Sie basiert auf einem eigenen Index (ehemals Cliqz) und bietet:

  • Eigene Bild- und Videosuche
  • Keine IP-Verfolgung oder Profilbildung
  • „Goggles“-Funktion zur individuellen Anpassung der Suchergebnisse

Wer Brave Search mal ausprobieren möchte … hier geht es zur Suchmaschine.

4. Brave Leo – die integrierte KI

Leo ist Braves eingebauter KI-Assistent, der direkt im Browser genutzt werden kann. Funktionen:

  • Webseiten und YouTube-Videos zusammenfassen
  • Inhalte erklären oder umformulieren
  • Texte übersetzen und analysieren

Die kostenlose Version nutzt ausgewählte KI-Modelle (z. B. Mixtral, Llama), die Premium-Version bietet Zugang zu Modellen wie Claude 3 von Anthropic. (Stand August 2025)

Leo gibt oft eine  Zusammenfassung der Suchergebnisse incl. Quellangaben.

Mehr über Brave Leo.

5. Weitere nützliche Features

  • Privates Surfen mit Tor: Zugriff auf das Tor-Netzwerk für maximale Anonymität
  • IPFS-Unterstützung: Zugriff auf dezentrale Web-Inhalte
  • Brave Rewards: Wer will, kann freiwillig Brave Ads aktivieren und mit dem Browsen BAT-Token verdienen (für Fortgeschrittene)

Für wen ist Brave geeignet?

Brave richtet sich an alle, die im Netz mehr Kontrolle über ihre Daten behalten möchten – ohne auf Komfort zu verzichten. Ideal für:

  • Nutzer, die Werbung und Tracking ablehnen
  • YouTube-Fans, die Videos ohne Unterbrechungen schauen möchten
  • Menschen, die Suchmaschinen ohne Google nutzen wollen
  • Technikinteressierte, die neue KI-Tools ausprobieren möchten

Gerade in Deutschland, wo Datenschutz einen hohen Stellenwert hat, ist Brave eine gute Alternative.

Ich habe den Brave Browser seit vielen Jahren auf meinen Notebook, Tablets und Handys installiert und bin sehr zufrieden. Vor allem die nervige Werbung auf Youtube wird unterdrückt. Für mich ein GANZ großer Pluspunkt für diesen Browser.

Probiert ihn einfach mal aus. Ihr müsst Brave ja nicht gleich als Standardbrowser festlegen. Es können auch mehrere Browser gleichzeitig auf einem System installiert sein.

Update (Stand: 10. September 2025):

Ich habe es mehrfach erlebt: Die Mikrofon-Diktierfunktion im ChatGPT-Interface über Brave funktioniert manchmal  nicht. Wenn ich auf Aufnahme klicke, sehe ich normalerweise ein Ausschlags-Spektrogramm. Unter Brave hingegen bleibt das Fenster bei der Aufnahme dann stumm – einzig eine durchgehende gepunktete Linie ist zu sehen, obwohl das Mikrofon scheinbar aktiviert wird. Wenn ich das dann über andere Browser teste (zB. Safari oder Firefox) funktioniert alles problemlos.

In diversen Beiträgen im Brave-Forum finden sich ähnliche Hinweise. Unter anderem wird dort auch  beschrieben, dass bei Spracheingaben in Google oder ChatGPT die Fehlermeldung „voice recognition not supported in that browser“ erscheint, obwohl das Mikrofon freigegeben ist.

Dazu die Klarstellung eines Brave-Entwicklers (via GitHub):
Brave unterstützt die Web Speech API, die ChatGPT für Spracheingaben nutzt, nicht, weil Chrome standardmäßig auf einen proprietären Google-Transkriptionsdienst zugreift – ein Service, auf den Brave keinen Zugriff hat und für den Brave würde bezahlen müssen. Zudem sieht Brave Datenschutzbedenken, wenn Audio automatisch an Google-Server gesendet wird.
Bis Anfang September war das offenbar nicht aufgefallen oder wurde nicht genutzt – jetzt hingegen, seit dem Update, nutzt ChatGPT die Diktierfunktion verstärkt über Web Speech, wodurch der Unterschied plötzlich sichtbar wird.

Zum Release: Die aktuellen Versionen 1.82.161 (veröffentlicht am 4. September 2025) und 1.82.165 (am 9. September 2025) listen keine Änderungen bezüglich der Sprachfunktion – weder Fehlerbehebung noch Feature-Erweiterung

Weitere empfehlenswerte Links

Zum Thema KI habe ich noch weitere Artikel auf meinem Blog:

Was ist künstliche Intelligenz?
ChatGPT – Der Einstieg in intelligente Textgenerierung.