Auch wenn DAB+ in Deutschland mittlerweile eine sehr breite Abdeckung hat, heißt das nicht, dass man in jeder Wohnung oder in jedem Raum automatisch störungsfrei Empfang hat. In diesem Beitrag gebe ich Tipps für einen bessern DAB-Empfang.

Besonders in dicht bebauten Innenstädten, in Mehrfamilienhäusern oder in Räumen ohne geeignete Fenster Richtung Sender kann es zu Empfangsaussetzern, Rucklern oder schwachem Signal kommen.
Gerade wenn das DAB-Radio keinen Anschluss für eine externe Antenne hat (die meisten DAB-Radios haben keinen solchen Anschluss) ), ist die Empfangsqualität oft deutlich anfälliger gegenüber Hindernissen, Abschirmung durch Wände oder Störquellen im Haus. Zudem spielen im Gerät verbaute Empfangschips und Layout der internen Antenne eine Rolle: Zwei ansonsten baugleiche Radios können mit gleicher Antennenausführung trotzdem unterschiedliche Empfangsleistungen zeigen.
In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie du bei solchen Radios trotzdem den Empfang merklich verbessern kannst – mit praktischen Tipps, einfachen Tricks und ohne große Umbauten.
Warum können Radios ohne externe Antennenanschluss empfangstechnisch herausgefordert sein?
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Signalweg und Frequenzbereich: DAB+ arbeitet in Frequenzbereichen (etwa 174 bis 230 MHz), in denen das Signal vergleichsweise schlechter durch Wände oder große Hindernisse dringt im Vergleich zu niedrigeren UKW-Frequenzen.
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Interne Antennen: Viele Geräte haben nur eine kleine, interne Antenne oder Wurfantenne, was den Empfang stark von der Position und Ausrichtung abhängig macht.
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Abschirmung durch Gebäude: Besonders in Innenräumen und in Gebäuden mit dichter Bauweise kann das Signal so stark gedämpft sein, dass nur wenige Zentimeter Unterschied bei der Positionierung den Unterschied zwischen gutem und schlechtem Empfang machen.

Praktische Tipps zur Empfangsoptimierung
Hier kommen einige (selber ausprobierte) Tipps, die auch funktionieren, wenn du keine externe Antenne anschließen kannst:
1. Position des Radios optimieren
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Stelle das Radio möglichst nahe an ein Fenster oder eine Außenmauer. Dieser Schritt bringt oft schon Verbesserungen, da das Signal weniger Wände durchdringen muss.
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Probiere auch, das Radio „herumzuziehen“: Schon ein paar Zentimeter seitlich oder ein wenig höher können spürbare Unterschiede machen.
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Falls möglich: Sendersuchlauf draußen oder auf dem Balkon durchführen, damit das Radio die bestmöglichen Senderparameter erfassen kann. Danach kann man es wieder ins Zimmer bringen.

2. Antenne „verlängern“ oder optimieren
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Auch bei interner Antenne kann durch einen Draht als Verlängerung der Empfang oft verbessert werden. Eine dünne Litze oder ein Kupferdraht, der ein paar Dezimeter lang ist, wird am oberen Ende der Antenne „verdrillt“. Falls Ihr eine Krokodilklemme zur Hand habt: Draht an die Klemme anschließen und diese bei Bedarf dann am oberen Ende der Antenne anklemmen.
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Wichtig: Diese Verlängerung möglichst senkrecht ausrichten und frei von metallischen Hindernissen führen.

3. Störquellen minimieren
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Elektronische Geräte in unmittelbarer Nähe können den DAB-Empfang beeinflussen: LED-Lampen, Schaltnetzteile, Computernetzteile, WLAN-Router, TV-Geräte etc. Solche Störquellen möglichst weiter weg vom Radio positionieren oder zeitweise abschalten zum Test.
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Achte darauf, dass keine großen metallischen Flächen direkt neben oder hinter dem Radio sind (Regale, Heizkörper, große Spiegel etc.), die das Signal abschirmen könnten.
4. Gerät neu suchen lassen / Rescan
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Starte regelmäßig einen Sendersuchlauf neu, denn unter Umständen hat das Radio „veraltete“ Signalparameter gespeichert.
5. Hinweise für bestimmte Wohnsituationen
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Empfang in Mehrfamilienhäusern / Wohnblocks: Wände, Decken und Geschosse dämpfen das Signal stark. Hier ist die Position am Fenster oder an der Außenwand fast unverzichtbar.
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In stark abgeschirmten Räumen (z. B. Keller, Innenräume ohne Fenster) kann es sein, dass selbst mit allen Tricks kein stabiler Empfang möglich ist. Wo kein Signal ankommt, bringt die beste Antenne nichts …
| Tipp | Kurzbezeichnung | Hinweis |
|---|---|---|
| 1 | Nähe Fenster / Außenwand | Oft wichtigste Maßnahme |
| 2 | Drahtverlängerung / Wurfantenne | Vorsichtig anschließen! |
| 3 | Störquellen reduzieren | LED, Router, Netzteile meiden |
| 4 | Neusuchlauf / Rescan | Signal neu einlesen lassen |
| 5 | Position „drehen“ / feintunen | Probieren lohnt sich |
Fazit
Auch wenn dein DAB-Radio keinen externen Antennenanschluss hat, kannst du durch geschicktes Positionieren, kleine Antennenverlängerungen, das Meiden von Störquellen und regelmäßige Neusuchläufe häufig deutlich bessere Empfangsergebnisse erzielen. In vielen Fällen sind es nur ein paar Zentimeter oder ein einfacher Draht, die den Unterschied zwischen Rucklern und stabilem Digitalradio ausmachen.
Falls du in einem besonders abgeschirmten Raum wohnst oder bauliche Hindernisse stark sind, könnte in Ausnahmefällen doch der Einsatz eines kleinen externen Antennensystems sinnvoll sein – sofern es technisch möglich ist. Aber oft reichen die hier genannten Maßnahmen aus, um den Empfang brauchbar zu machen.
Weitere DAB – Beiträge auf diesem Blog:
- DAB einfach erklärt.
- Was ist EWF oder ASA?
- Testbericht TechniSat DIGITRADIO 10 IR.
- Testbericht Mycket HS-D009 DAB – Radio.
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